Strangmessungen
- Milosh Fink
- vor 20 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Teil 3 von 10 der Serie: Die 10 häufigsten Fehler und Schäden bei PV-Anlagen
Bei der Inbetriebnahme von PV-Anlagen sind Strangmessungen zur Sicherheitskontrolle Pflicht und auch bei periodischen Kontrollen werden oft Strangmessungen durchgeführt. Doch der häufige Fehler: Die Werte werden nur dokumentiert, aber nicht interpretiert. Und genau das ist entscheidend!
Leerlaufspannung (Uoc)
Sie zeigt, ob alle Module eines Strangs angeschlossen und funktionsfähig sind. Die Strangspannung entspricht der Summe der einzelnen Modulspannungen.
Interpretation:
Die gemessene Spannung durch die Anzahl der Module in einem Strang teilen. Die Spannungen sollten dann praktisch identisch sein. Abweichungen deuten auf Verkabelungsfehler hin.
Tipp:
Im Excel die Funktion "Bedingte Formatierung" verwenden, um Fehler hervorzuheben (siehe Bild). Die Spannung variiert mit der Temperatur. Daher sollten Messungen möglichst zeitgleich durchgeführt.
Kurzschluss-Strom (Isc)
Der Strom ist abhängig von der Einstrahlung und somit von der Witterung, Neigung, Ausrichtung, Verschattung und Tageszeit.
Interpretation:
Sind die Einstrahlungsbedingungen gleich, sollte auch der Strom identisch sein.
Tipp:
Bei unterschiedlichen Ausrichtungen können falsch beschriftete Stränge einfach erkannt werden (z.B. Ost- statt West-Dach). Je konstanter die Bedingungen, desto einfacher die Interpretation der Messwerte.
Isolationswiderstand (Riso)
Dieser Wert gibt Aufschluss über die Sicherheit der Installation. Niedrige Werte bedeuten Isolationsfehler, z. B. bei Steckverbindungen, Verkabelung oder bei den Modulen.
Interpretation:
Werte müssen über 1 Megaohm liegen – idealerweise deutlich höher.
Tipp:
Messwerte über 199 Megaohm deuten darauf hin, dass die Erdung nicht korrekt angeschlossen ist. Die Fehlersuche bei ungenügenden Werten ist sehr aufwändig. Mit unseren Messgeräten können wir Fehler im Strang genau verorten und helfen gerne!
Fazit
Strang-Messungen sind insbesondere bei einer Erstprüfung wichtig, um Verkabelungs- oder Beschriftungsfehler zu eliminieren.
Im laufenden Betrieb hingegen ist eine periodische Drohnen-Thermografieprüfung kombiniert mit einer professionellen Fernüberwachung deutlich effizienter. Diese Methoden ermöglichen im Gegensatz zu aufwändigen Messungen eine einfache und präzise Lokalisierung von Fehlern. Während die Drohnen-Thermografieprüfung Hotspots, Kurzschlüsse, Verschmutzungen, PID oder Erwärmungen von Anschlussdosen erkennt, werden mit einer professionellen Fernüberwachung Leistungsabweichungen, Isolationsfehler und Ausfälle zuverlässig aufgedeckt. So garantieren wir den sicheren und ertragsreichen Betrieb von PV-Anlagen.
Bei Fragen zu Strang-Messungen, Drohnen-Thermografie, oder Fernüberwachung bist Du bei uns richtig.